Der Terminus Symbol wird im Allgemeinen für Bedeutungsträger (Zeichen, Wörter, Gegenstände, Vorgänge etc.) verwendet, die eine Vorstellung bezeichnen (von etwas, das nicht gegenwärtig sein muss). Welche Vorstellung dann mit dem Wort „Symbol“ konkret gemeint ist, wird in den verschiedenen Anwendungsgebieten genauer und zum Teil sehr unterschiedlich definiert.
Alle Religionen drücken Kerngedanken in Symbolen aus, zum Beispiel das Rad (als Symbol der ewigen Wiederkehr), das Kreuz (als Symbol für das Leiden und Sterben Jesu, aber auch der Versöhnung mit Gott), der Weg (als Symbol der Lebensgeschichte oder der Lebensführung).
Auch eine Zahlensymbolik durchzieht das theologische Denken, deren Grundlage die Drei als Zahl der Dreieinigkeit und der theologischen Tugenden (Glaube, Liebe, Hoffnung), und die Vier als Zahl der Welt bilden. Es gibt vier Tages- und Jahreszeiten, Himmelsrichtungen, Elemente, Lebensalter, vier Ströme des Paradieses (Euphrat, Tigris, Pison, Geon), als Männer mit Wasserkrügen zum Beispiel am Taufbecken des Hildesheimer Doms abgebildet. In der Vierzahl kommen auch die großen Propheten und die Evangelisten vor. Drei und vier ergeben addiert sieben, multipliziert zwölf. Im Christentum hat die Sieben eine vielfältige Bedeutung; sie wird hier als Kombination der göttlichen Trinität (Drei) mit der Welt (den vier irdischen Elementen) gedeutet. In der Offenbarung des Johannes, einem Brief an sieben Gemeinden, in dem die Apokalypse vorhergesagt wird, wird die Sieben 54-mal genannt: Das Buch mit sieben Siegeln, die sieben Posaunen, die jeweils eine weitere Endzeit-Erscheinung einläuten, sieben Schalen, sieben Plagen, ein siebenköpfiges Tier. In der Siebenzahl treten auch die Tugenden und die Todsünden auf. Es gibt die zwölf Stämme Israels und damit zusammenhängend die zwölf Apostel.
Religiöse Symbole sind konstitutive Elemente religiöser Identifikation, Sprache und Handlungen. Jede „religiöse Sprache“ ist im Wesentlichen symbolisch, weil die Religion sich ja meist auf eine Wirklichkeit bezieht (Transzendenz), die die vordergründig sichtbare Wirklichkeit übersteigt (transzendiert).