Speziell zu den "Polaroid-Lebensläufen" im Film: Gab es da auch Überlegungen, wie schnell
können wir die zeigen? Sie sind ja sehr lustig, aber so schnell geschnitten, dass man viele
Details auch verpasst.
Bonnefoy: Bei diesen Polaroid-Sequenzen, die wir beim Schneiden “Flashforwards“ genannt haben, haben wir extrem viel ausprobiert – wie lang sie sein sollen, diese einzelnen Momente. Wir haben sie am Anfang viel länger gehabt, dann dachten wir: Ist das träge, das geht nicht, das ist viel zu lahm! Dann haben wir sie viel, viel kürzer gehabt, das war fast eine Art Kaleidoskop von Bildern. Und wir haben bis zum Schluss, eigentlich die ganze Zeit, experimentiert. Ich glaube, jetzt stehen sie sechs Frames lang. Sechs Frames ist eine Viertelsekunde, das sind Änderungen, Kleinigkeiten, die kaum registrierbar sind. Aber wir wollten, dass es gerade so wahrnehmbar ist, dass man das Gefühl hat, dass es zu schnell geht. Wir hatten bei den ersten Versionen des Films gemerkt, das man die "Flashforwards" als Flashbacks [als Rückblende auf etwas Vergangenes, Anm. der Red.] missverstehen könnte. Weil man als Zuschauer gewohnt ist, solche überraschenden Folgen von Bildern möglicherweise eher als Flashback zu sehen. Wir haben beim Schnitt plötzlich gedacht: Okay, dann machen wir vor dem Beginn aller dieser Sequenzen eine Tafel mit den Worten “Und dann...“. Damit man spürt: Okay, so geht es weiter. Wir haben extrem viel daran gebastelt.
Quelle und vollständiges Interview als PDF: vierundzwanzig.de,
Video-Interview auf vierundzwanzig.de